Am Samstag, den 23. Juni um 1:35 Uhr erreichte mich nachfolgende Nachricht vom Judolandestrainer Jan Steiner aus Bar/Montenegro:
„Soraya Bernstein gewinnt bei der EM in Bar/Montenegro die Goldmedaille im Leichtgewicht bis 44 Kilogramm und erkämpft damit den bislang größten Erfolg ihrer Karriere. Bei diesen hochkarätig besetzten europäischen Titelkämpfen gingen knapp 500 Kämpfer aus über 40 Nationen an den Start.
Foto: Fotostudio Zenner
Die Goldmedaille von Soraya Bernstein ist kein Zufall, sondern das Produkt einer langen und entberungsreichen Vorbereitung, bei der Soraya Bernstein mit Verletzungen und dem Gewichtslimit bis 44 Kilogramm zu kämpfen hatte. Alle Mitfavoriten waren am Start, keine hat gefehlt und ich habe gewonnen – schwärmte nach dem Finalsieg eine überglückliche Soraya Bernstein dem Reporter des TV Senders ins Mikrofon. In jedem ihrer vier Kämpfe ging die erst 15-jährige Gutenbergschülerin, welche im Teilzeitinternat des Hessischen Judoverbandes in Wiesbaden bei Landestrainer Jan Steiner trainiert, als Siegerin von der Matte und konnte ihre gewachsene Leistungsstärke nun auch auf einer ganz großen Meisterschaft unter Beweis stellen. „Soraya hat alles richtig gemacht!“ freute sich ihr Heimtrainer gemeinsam mit Bundestrainerin Jana Degenhardt über die erste Goldmedaille für den Deutschen Judobund. Im ersten Duell gegen die Belgierin Blavier, ihrerseits 14. in der EJU Rangliste, konnte Soraya Bernstein eine frühzeitig erzielte mittlere Wertung für einen Hüftwurf geschickt über die verbleibende Kampfzeit retten und erreichte mit einer taktisch cleveren Leistung sicher das Achtelfinale. In Runde zwei stand dem hessischen Ausnahmetalent dann mit der EJU – Ranglistendritten Turceva ein ganz schwerer Brocken gegenüber.
Hier zeigte Soraya Bernstein keinerlei Respekt und bezwang ihre russische Kontrahentin mit einem sehenswerten Hüftwurf vorzeitig.
Danach stand sie im Halbfinale, der blitzschnellen Französin Quilghini gegenüber und musste erst einmal eine Schrecksekunde wegstecken, denn schon nach nur wenigen Sekunden ging die Französin mit einer großen Wertung in Führung. Doch unbeeindruckt davon startete die Kämpferin des TSV Pfungstadt ihre Aufholjagt und entbrannte ihrerseits ein Trommelfeuer mit dem Ergebnis, dass innerhalb von nur zwei Minuten der Rückstand ausgeglichen wurde und schon eine Minute später der vorzeitige Sieg gelang. Im Finale dann wartete eine weitere Französin, die EJU Ranglistenachte Grandjean, welche zuvor die EJU Ranglistenerste Reka Pupp aus Ungarn besiegen konnte. Abermals konnte Soraya Bernstein mit überragender Kondition und ausgefeilter Technik brillieren und sicherte sich mit einer mittleren Wertung für einen Fußwurf die Europameisterschaft. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an alle, die an diesem besonderen Erfolg Beteiligten, die Funktionäre des Hessischen Judoverbandes Lukas Sorch und Richi Keil, den Lehrertrainer des SSZ Wiesbaden Clemens Termer, die Betreuerin des TZI Wiesbaden Runa Päthe, den Physioterapeuten Benny Lang, den Mitarbeitern des OSP Hessen und des LSB Hessen.“
Herzlichen Glückwunsch für diesen sensationellen Erfolg!!!
Clemens Termer
(Lehrer-Trainer Judo)