Vom 14. bis zum 17. Mai weilten die GBS-Orchestermitglieder in Wien, um in der Heimatstadt der Musik die Wirkungsstätten und den dort fortlebenden Geist der großen Komponisten zu erleben.
Zum vierzigjährigen Jubiläum anlässlich des Bestehens des GBS-Orchesters hatte dessen Leiterin Frau Raff mit viel Aufwand eine Studienfahrt nach Wien für die Orchestermitglieder organisiert. Leider konnte sie dann selbst nicht mitreisen. Die jungen Musikerinnen und Musiker wurden deshalb von Frau Kugler und Herrn Nebeling, unterstützt durch den ehemaligen GBS-Schüler Guido Kraski, an die Donau begleitet.
Die Fahrt begann am Montagmorgen in Wiesbaden. Der Bus brauchte die üblichen zehn Stunden nach Wien, wo die meisten Schülerinnen und Schüler früh in die Betten fielen – natürlich ohne sofort einzuschlafen.
Auf dem Programm stand am Dienstag Morgen die Besichtigung einer Opernprobe in der Wiener Staatsoper, einem der drei berühmtesten Opernhäuser der Welt. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Inszenierung der Oper „Capriccio“ von Richard Strauss, in der die kreisförmige Bühne rotierte und sich die acht Meter hohe bewegliche Kulisse ständig verwandelte. Dass auch im besten Opernhaus geprobt werden muss, konnten die Schülerinnen und Schüler an der ganz in schwarz gekleideten Regieassistentin erkennen, die immer wieder unerwartet auf der Bühne erschien, um falsch stehende Möbelstücke oder verirrte Solo-Sänger an ihren richtigen Platz zu schieben.
Am Nachmittag verfolgte die Gruppe in sturzbachartigen Regenfällen tapfer die Stadtführung „Musikalisches Wien“, um am Abend im „Haus der Musik“, einem interaktiven Museum, viel über Komponisten-Biographien, Akustik und Dirigieren zu erfahren und selbst auszuprobieren.
Der Mittwoch begann mit dem Besuch einer Probe der Wiener Symphoniker im altehrwürdigen Goldenen Saal des Wiener Musikvereins (dort, von wo aus das Neujahrskonzert gesendet wird). Die GBS-Orchestermitglieder konnten dem berühmten Pianisten Igor Levit beim Proben mit dem Orchester zuschauen – ganz nah vom Zuschauerbalkon hinter dem Orchester. Das persönliche Gespräch mit drei freundlichen Orchestermusikern, die offenherzig alle Fragen beantworteten, rundete den Besuch ab.
Bei herrlichem Wetter ging es mittags dann in den Park von Schloss Schönbrunn, dem Sommersitz der Habsburger-Dynastie, wo die Schülerinnen und Schüler eingedenk des Dauerregens vom Vortag auf höchst erwünschte Weise feudal lustwandeln konnten.
Am Abend schmissen sich die Schülerinnen und Schüler – so gut es ging – für den Höhepunkt der Reise in Schale, dem Besuch des Orchesterkonzerts im Wiener Musikverein (Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 und Schostakwitschs Symphonie Nr. 5), dessen Probe sie schon am Morgen beigewohnt hatten.
Am Donnerstag Morgen stand dann die wieder über zehnstündige Heimreise an.
Für die GBS-Orchestermitglieder waren dies unvergessliche Erlebnisse. Wie alle Musikbegeisterten können sie nun sagen: Wien ist immer wieder eine Reise wert.
Hendrik Nebeling