Am Donnerstag, den 28.09.2017 besuchten die beiden Geschichtsgrundkurse von Herrn Pielert und Frau Thorn die NS-Euthansie Gedenkstätte in Hadamar bei Limburg.
Hadamar war im 3. Reich eine von sechs sogenannten Tötungsanstalten, in der von 1941 bis 1945 circa 15.000 Menschen ermordet wurden. Unter den Opfern waren behinderte Menschen, jüdische Kinder und Zwangsarbeiter.
Busgarage der ehemaligen Euthanasie-Anstalt
Folgende Eindrücke haben die Schülerinnen und Schüler über ihren Besuch in Hadamar festgehalten:
„Generell fand ich die ganze Gedenkstätte so beeindruckend wie wenige davor. Denn über den Holocaust weiß mehr oder weniger jeder etwas, aber über Euthanasie-Anstalten ist dann doch nicht so viel bekannt. Besonders erschreckend daran ist, dass so etwas Grausames mitten in der Gesellschaft passieren konnte und die Täter fast ohne Strafe davonkamen. (…)“
Emilia
„Ich war sehr beeindruckt von der Hadamar-Exkursion heute. Zwar wusste ich schon einiges über die Euthanasie aus dem Unterricht, mit eigenen Augen aber die Gedenkstätte sehen zu können, war aber eine besondere Erfahrung. (…)“
Helena
„Die Führung durch die Gedenkstätte Hadamar war sehr interessant und wurde durch die Biografien der Opfer und Täter sehr lebendig. Die Kellerräume waren sehr beklemmend und erschreckend, da man wusste, dass man an dem Ort steht, an dem ein schreckliches Verbrechen begangen wurde. (…)“
Chiara
„(…) Erstaunlich, wie so etwas in diesem Stil möglich war. Es ist wichtig, dass es nicht in Vergessenheit gerät.“
Yuting
„Ich fand die Gedenkstättenfahrt sehr interessant. Man denkt, dass man mittlerweile schon sehr viel über das Thema „Nationalsozialismus“ weiß, jedoch lernt man immer wieder etwas hinzu. (…) Ich finde es sehr wichtig, dass Gedenkstätten existieren und es gefördert wird, diese zu besuchen. (…)“
Kim
„Bei dem Seminar war besonders erschreckend zu erfahren, wie viel Aufwand in so ein menschenverachtendes System gesteckt wurde. Der riesige bürokratische Aufwand, der betrieben werden musste, um das T4-Programm geheim zu halten, demonstriert die perfide Maschinerie des NS-Regimes. (…)“
Lukas
„(…) Besonders erschütternd war es zu erfahren, dass die Ärzte das offizielle Todesdatum vom tatsächlichen abgewandelt haben, um noch einige Wochen staatliche finanzielle Unterstützung zu erhalten. Auch die Respektlosigkeit den Verstorbenen gegenüber war unvorstellbar, ebenso die scheinbaren „Einzelgräber“, die der Tarnung dienten sowie die Verwendung eines speziellen Grabes, an das Angehörige geführt wurden. Nachdem sie gegangen waren, wurde die Leiche in ein Massengrab gelegt.“
William
„Die Exkursion nach Hadamar wird mir immer in Erinnerung bleiben. Mehrmals musste ich mir von Augen führen, dass in dem Gebäude, in dem wir gerade stehen, vor rund 80 Jahren unschuldige Menschen entwürdigt und ermordet wurden. Vor allem beim Anblick des Kellers, der dort befindlichen Gaskammer und der Fundamente der Verbrennungsöfen war der Gesichtsausdruck von vielen Schülern wie eingefroren. Unfassbar, was Menschen wie wir damals für ein Leid ertragen mussten.(…)“