Kamera an, Verbindung steht, Mikro läuft.
Bereits am Montag wird in einem Technikcheck alles geprüft, was man braucht, um an diesem Event teilzunehmen: dem Regionalwettbewerb Jugend debattiert 2022. Am Dienstag, den 08.02. um 13 Uhr, klicken Anna, Luise und ich auf einen Button, der uns geradewegs auf die Konferenzplattform “alfaview” schickt.
Jugend debattiert findet in diesem Jahr online statt. Trotzdem fehlt es uns nicht an Aufregung vor dem Start des Regionalentscheids Wiesbaden/Rheingau-Taunus-Kreis. Nach unserem Schulentscheid vertreten Anna Hesse, Luise Kania und ich, Linda Langner in diesem Jahr unsere Schule in der nächsten Runde. Ein virtueller Wettbewerb bringt einige Herausforderungen mit sich und nicht nur die Debattant*innen, die Juror*innen und die Organisator*innen sind Teil des Spiels, sondern eben auch die Technik.
So kann hin und wieder eine Verbindung wanken, ein Gerät abstürzen oder eine Stimme roboterhaft verzehrt werden. Obwohl online debattieren natürlich niemals dasselbe sein kann wie real von Angesicht zu Angesicht mit kurzem Flüstern zum/zur Teampartner*in und debattenkühlen Blicken zur Gegenseite, hatten wir eine Menge Spaß.
Jetzt gebe ich das Wort an Luise ab, die euch auf eine Reise in die beiden ersten Debattenrunden mitnimmt.
Nach Erklärung über das Vorgehen und nur wenigen kleinen Verzögerungen, geht es mit der ersten Vorbereitung für die Hinrunde zum Thema “Sollten Heizstrahler in der Außengastronomie verboten werden?” los. Wir alle “gehen” in die entsprechenden Räume und tauschen uns mit dem anderen Teammitglied aus. Geich wie bei “normalen” Jugend debattiert-Wettbewerben sind Aufregung und Nervenkitzel.
Nach einem ausführlichen Austausch steht die erste Debatte an: Wieder einmal in den entsprechenden Räumen, die uns mehrere Debatten auf einmal ermöglichen. Anfangs finde ich persönlich alles ein bisschen komisch. Statt einer Glocke wird mit dem Einblenden einer Zeitangabe die Redezeiten gestoppt und auch so manche neue Regeln sind ungewohnt: Wenn die Verbindung abbricht, wird die Zeit angehalten und Redezeiten gutgeschrieben. Doch alles in allem klappt es erstaunlich gut.
Auch wenn wir Debattant*innen den intensiven Austausch mit anderen Schüler*innen nicht haben können, hat man während der Absprachen die Möglichkeit, sich wenigstens online ein bisschen zu unterhalten und kennenzulernen.
Nach dem ersten Feedback folgt die Rückrunde zur Frage “Sollten zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Schulen wieder geschlossen werden?”. Wieder mit beinahe gleichem Ablauf, nur mit einer anderen Position, anderen Kontrahent*innen und einer anderen Jury.
Nun wird Anna uns weiter berichten.
Die erste Ergebnisverkündung steht bevor. Gespannt sitzen wir vor den Computern und warten auf das Resultat der ersten beiden Debatten. Herr Dr. Buchwaldt, welcher als Regionalverbundskoordinator den Wettbewerb begleitet, verkündet die vier Finalteilnehmer. Als mein Name, Anna Hesse, genannt wird, kann ich es erst gar nicht glauben. Ich darf im heutigen Finale unsere Schule vertreten. Das Thema der letzten Debatte lautet: „Soll der Verkauf von Spielzeug-Schusswaffen an Kinder verboten werden?“. Kurz vor der finalen Runde steigt bei allen vier Finalteilnehmer*innen der Adrenalinpegel weiter an.
In der knappen halben Stunde der Debatte wird das Thema insbesondere aus sozialer und rechtlicher Perspektive von allen Seiten beleuchtet. Danach ziehen sich die Juroren zur Beratung und Bewertung zurück. Bei aller Anspannung bis zur Verkündung ist die Offenheit und Freundlichkeit der Mitstreiter*innen auch hier wieder eine positive Erfahrung.
Schließlich kommen wir zur Bekanntgabe der Platzierungen. Als mein Name zuletzt genannt wird, bedeutet es den Sieg und die Teilnahme an der Landesqualifikation.
Linda, Luise und ich möchten uns bei unseren Lehrer*innen und dem Team von Jugend debattiert ganz herzlich für die Unterstützung und den gut organisierten Ablauf bedanken.
Anna Hesse (9c)
Luise Kania (9c)
Linda Langner (10s)