"No hay lenguas muertas, sino cerebros aletargados."
"Es gibt keine toten Sprachen, es gibt nur letargische Gehirne."aus: "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon
Latein an der Gutenbergschule
Latein ist ein wesentlicher Bestandteil des Sprachenprofils der Gutenbergschule und kann an als dritte Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 9 im Wahlpflichtunterricht (WPU) belegt werden. Der Unterricht umfasst drei Wochenstunden. Als Abschluss kann das Latinum erworben werden. Latein kann aber auch in das Abitur als Grundkurs oder als Prüfungsfach eingebracht werden.
Cui bono? Was bringt es, sich für Latein zu entscheiden?
- Latein als „Mutter“ der romanischen Sprachen: Latein erleichtert erheblich den Zugang sowohl zur Grammatik als auch insbesondere zum Vokabular der „Tochtersprachen“ Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch – aber auch zur englischen Lexik, die zu über 80 % direkt oder indirekt auf Latein zurück geht.
- Kern des Lateinunterrichts ist das Übersetzungstraining, bei dem eine möglichst adäquate Übertragung des lateinischen Sachverhalts ins Deutsche gesucht wird. Dadurch werden die Ausdrucksfähigkeit und das sprachliche Repertoire in der Muttersprache in hohem Maße gefördert. Das Übersetzen stellt eine konsequente Schulung analytischen Denkens dar.
- Die lateinische Kultur ist der Ausgangspunkt für das heutige Europa. Über eine lebendige Vermittlung von kulturgeschichtlichen Inhalten fördert der Lateinunterricht die Allgemeinbildung.
- Für viele Studienfächer wird immer noch das Latinum vorausgesetzt – und die Universitäten können zunehmend autonom über die Zugangsbedingungen für die jeweiligen Fächer entscheiden. Das heißt: Wer das Latinum schon in der Schule erworben hat, der muss es nicht mühsam an der Universität nachholen. Das Latinum kann unter Umständen ein oder mehrere Semester „kosten“!
Latein als dritte Fremdsprache
Ist es sinnvoll, Latein erst als dritte Fremdsprache zu erlernen? Die Erfahrungen mit Latein sind an der Gutenbergschule überaus positiv. Für Latein entscheiden sich oft auch solche Schülerinnen und Schüler, die Interesse an antiker Geschichte und Kultur haben. Durch die bereits vorhandenen Kenntnisse zweier lebender Fremdsprachen entstehen nicht selten willkommene Synergieeffekte. Das Potenzial, das ein mehrsprachiges Lernen auch für moderne Fremdsprachen birgt, wird hier voll entfaltet.
Für wen ist Latein die richtige Wahl?
Wer sich bei den Sprachen mit dem intuitiven Zugang schwertut, weil sie/er gerne sofort wissen möchte, warum etwas wie gesagt wird und welche Regeln es dafür gibt, der wird mit Latein, dessen Sprachsystem strukturiert betrachtet und analysiert wird, gut umgehen können.
Latein lernen bedeutet insgesamt, im Übersetzen gleichzeitig den Umgang mit der Muttersprache zu reflektieren. Wer sich also gerne mit Sprachen beschäftigt, nicht nur in der unmittelbaren Anwendung, sondern auch, indem er über Sprache nachdenkt – wie sie funktioniert, was sie mit anderen verbindet, was sie von anderen unterscheidet –, dem wird Latein viel Spaß machen!